Mittwochspalte 29.06.2022

Die Welle

Im Jahr 2020 bewarb sich die Stadt Tübingen für die Ausrichtung der Landesgartenschau zwischen 2032 und 2036 – erfolglos. Zurecht, meinen einige, schließlich enthielt die Bewerbung nicht einmal Pläne für eine Seilbahn. Doch in dieser Bewerbung gab es einen Plan, der uns von Die FRAKTION seither nicht losließ – die Neckarwelle. Die Idee ist, den Unterlauf des Kraftwerkkanals mit einer stehenden Welle zum Surfen zu versehen.
Diese Idee ist gut, sehr gut.

Eine Surfwelle würde ein neues Wahrzeichen werden. In anderen Städten hat das auch funktioniert, München z.B. wäre ohne die Eisbachwelle nur eine bedeutungslose Schlafstadt für Überreiche irgendwo bei Österreich.

Auch im Kampf gegen den Klimawandel ist die Neckarwelle eine mächtige Waffe, die sowohl Ursachen als auch Symptome bekämpfen wird. Wer in Tübingen Surfen kann, muss nicht mehr auf die Kanaren fliegen und spart unnötige Emissionen. Und wenn es in ein paar Jahren erstmal unerträglich heiß wird, freut man sich über die angenehme Abkühlung.

Outdoor Sportarten liegen im Trend, sind sie doch die anzeigen Sportarten, die auch während einer Pandemie gut betrieben werden können. Und in Anbetracht der Entwicklungen in Sachen Klimawandel, Globalisierung und Massentierhaltung wäre es regelrecht naiv, jetzt nicht in seuchenfreundliche Bewegungsangebote zu investieren.

Zuletzt stellt die Welle einen massiven Gewinn an Lebensqualität für Jung und Alt. Die Jungen können auf der wilden Welle Surfen und den älteren Generationen machen Wassergymnastik und Aquajogging in und auf so einer Welle sicherlich deutlich mehr Spaß. Gesundheitsprävention ist schließlich wichtig und bis zur erwarteten Fertigstellung des neuen Tübinger Hallenbads im Jahr 2040 (persönliche, optimistische Schätzung) werden die Wasserflächen dringend benötigt.

Die Frage nach Kosten erübrigt sich, denn was sind schon ein oder zwei (oder drei?) Millionen Euro, wenn es um Sport, Gesundheitsprävention und die Bekämpfung des Klimawandels geht?

Wir haben den Antrag zur Machbarkeitsprüfung bereits eingereicht und rechnen mit einer Surfwelle in den nächsten 12 – 120 Monaten (idealerweise vor dem Klimakollaps).